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28.09.2006
PKS-Villa Rothstein, Bad Ischl

ORF-Aufnahme (2)

Vasko Atanasovski: saxs, flute (SLO)
Simone Zanchini: accordeon (I)
Roberto Bartoli: bass (I)
Krunoslav Levacic: drums (HR)

Crossover Jazz mit viel südlichem Flair
Das Vasko Atanasovski ADRABESA Quartett begeistert in der Ischler PKS Villa
Wieder mal ein kleines ganz großes Jazzereignis aufgrund der Initiative der Ischler Jazzfreunde. Starker Jazz – Südföhn bei einer fulminanten Darbietung des slowenisch – italienischen Quartetts rund um Saxophonist und Flötist Vasko Atanasovski. Wenn die Levante und damit das Licht des Südens auf solideste Jazzkenntnisse treffen und die beiden Pole sich so richtig anziehen, beginnt es gleich mal zu funkeln. Dann bekommt der zeitgenössische Jazz eine richtige Initialzündung und das Publikum ist nicht mehr zu halten. Atanasowski setzt mit seinen Leuten zum emotionalen Großangriff auf das Publikum an. Simone Zanchini phrasiert sich am Akkordeon gekonnt durch das scheinbar unerschöpflich Reservoir dieses Instruments. Der Bass von Roberto Bartoli wird zum notwendigen akustischen GPS durch die Metren dieses Gebräus.
Sehr groß war also die Begeisterung der Zuhörer am vergangenen Donnerstag im wunderbaren und stilvollen Ambiente der PKS – Villa. Starker Applaus für eine kongeniale Mischung und dringliches Fordern nach Zugaben.
Roland Holzwarth - Salzkammergut Rundschau, 4.10. 2006


Furios balkanesk!
Am 28. September 2006 gastierte Vasko Atanasovski mit dem Adrabesa Quartet in der ein wenig verwunschen wirkenden Villa und zeigte dem Publikum, was er unter (Balkan)jazz versteht. Atanasovski an den Saxofonen und der Querflöte zog mit seinen Mitspielern, Simone Zanchini am Akkordeon, Roberto Bartoli am Bass und Krunoslav Levacic am Schlagzeug eine beeindruckende Show ab, bei der kein Fuß still blieb und das Publikum ganz einfach nicht genug bekam von der hochverdichteten Musik, die die balkanischen Einflüsse nicht verleugnete, zugleich aber meilenweit von dem trendigen Balkanjazz entfernt klang. Sensibel entwickelte sich aus den, vor allem in den hohen Registern an den Saxofonen, gespielten Themen mitreissende Stücke von gewaltiger Strahlkraft. Je schneller sich die Rhythmen, genial am Schlagzeug Krunoslav Levacic, gebärdeten, umso intensiver brüllten die Blasinstrumente und umso mehr forcierte Roberto Bartoli am Bass den Fortgang der Kompositionen. Simone Zanchini legte über die Soundimpressionen den Klang des Akkordeons und nützte alle Möglichkeiten seines Instruments. Das Zusammenspiel der Rhythmusgruppe war eine Herausforderung an die Hörer. Schneller und schöner geht es wohl nicht mehr. Die einzige Ballade, die an diesem Abend zu hören war, von Vasko Atanasovski an der Querflöte getragen, zeigte auch die durchaus vorhandene melancholische Seite der Musiker. Hervorragend.
akro - Kulturwoche.at (Kulturbrief 1706)