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11.02.1995
Trauungssaal, Bad Goisern


Gary Peacock: Bass (USA)
Ralph Towner: Gitarre (USA)

Wundersame Klänge
Mit ihrem jüngsten Konzertereignis am vergangenen Samstag festigten die Jazzfreunde Bad Ischl ihre Position, einer der konsequentesten Jazzveranstalter unseres Bundeslandes zu sein. Das Duo Gary Peacock (Bass) und Ralph Towner (Gitarre) faszinierte und der Bad Goiserer Gemeindesaal war überfüllt!
Peacock stand in den 60er Jahren am Anfang einer Entwicklung, die dem Bass im modernen Jazz die Rolle eines Melodie-Instrumentes brachte. Seine Improvisationen sind rhythmisch-melodische Floskeln, die sich phantasievoll entwickeln. Towner mischt auf seiner akustischen Gitarre mit variierenden Zupftechniken die Tonqualitäten zu, einem Tasteninstrument nicht unähnlichen singende bis klirrenden Klangregister. Diese wundersamen Klangnuancen führen mit den bilderreichen melodiemustern des Basses zu Zwiegesprächen von kammermusikalischer Subtilität. In der herausragenden Akustik werden diese zum Erlebnis.
CHRIS THOMMARK - KRONENZEITUNG - 16. FEBRUAR 1995
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Zwiegespräch auf Gitarre und Baß
Die beiden Jazzmusiker Gary Peacock und Ralph Towner begeisterten im Goiserer Gemeindesaal
Ein überfüllter Gemeindesaal war am vergangenen Samstag der Beweis dafür, dass Jazz noch lange nicht tot ist. Solange er Musiker wie Gary Peacock (Bass) und Ralph Towner (Gitarre) bieten kann, wird diese Musik auch in Zukunft bestehen. Es war wie ein Zwiegespräch zweier geistreicher Menschen, was Peacock und Towner während ihres Konzertes boten. Jeder ein außergewöhnlicher Virtuose, verstanden es beide Musiker auf den anderen einzugehen, ihm zu Antworten und Fragen zu stellen. Die zwischenzeitigen Monologe arteten nie zur Selbstdarstellung aus, sondern dienten lediglich der Erklärung.
Wer dieses Konzert erlebt hat, weiß, weshalb diese Musiker unter Kollegen als „Gesprächspartner“ so gefragt sind. Obwohl sie keine dominierenden Instrumente wie Piano oder Saxophon spielen, dienten sie schon bei allen bekannten Jazzgrößen wie Miles Davis, Keith Jarrett, Roland Kirk, Ornette Coleman oder Stan Getz.
Zu verdanken war dieses einmalige Hörerlebnis den Bad Ischler Jazzfreunden – zu hoffen ist, dass es nicht ganz einmalig war und durchaus eine Wiederholung möglich ist.
A. SAVEL - BISZ - 16. FEBRUAR 1995