18.06.2015
Evangelische Kirche, Bad Ischl
ORF-Aufnahme (15)
Mit Unterstützung von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung
Mit finanzieller Unterstützung durch die FONDATION SUISA
Alphorn Grooves (CH):
Hans Kennel: Alphorn, Trompete, Gesang
Regina Steiner: Alphorn, Trompete, Gesang
Alois Hugener: Alphorn, Gesang
Urs Keiser: Alphorn, Gesang
Peter Keiser: Alphorn, Gesang
Obsigänt Gesangsquartett (CH):
Christa Hunziker
Christine Michel-Tobler
Gabriele Notter
Rita Kalberer
Ein (fast) mystisches Rufen aus den Alpen
Hans Kennel und seine Alphörner verschmelzen mit kräftigen Frauenstimmen – daraus entsteht ein deutliches Rufen nach dem Alpensturm und das Publikum in der evang. Kirche folgt dem gerne.
Die (musikalischen) bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Österreich sind nicht wirklich angespannt. Die beiden Alpenstaaten sind sich näher als allgemein angenommen – trotz Frankenaufwertung und aberwitzigen Fremdwährungskrediten. Daher haben wir auch einen leichten Zugang zur „Alpine Music“ – obwohl der Vielklang und die daraus entstehende Polyphonie der Alphörner sehr weit von „unserer“ Volksmusik entfernt ist und so doch etwas gewöhnungsbedürftig daherkommt.
Aber das „Urinstrument“ der Schweiz wird von den 4 Männern um Kennel und die fulminante Regina Steiner so gespielt, dass ein unwiderstehlicher Sog entsteht (aber nicht durch die ungewöhnlichen Ausmaße dieser Blasinstrumente!!). Und so lassen wir uns ein auf die historische alpine (Welt) Musik aus der Innerschweiz. Diese kommt manchmal wie eine Spielart unserer Volksmusik daher und bestreitet aber dann nach einigen Takten einen ganz anderen musikalischen Weg.
Vor allem wenn die 4 Damen von „Obsigänt“ vokalmäßig in das Geschehen eingreifen. Dann verschmilzt das Rufen der Hörner mit den Antworten der Vokalistinnen und es entstehen die echten „Alpine Grooves“. „Öbsigänt“ greifen schon manchmal auf die Chortradition unseres Volkliedgutes zurück, dann aber heben die Damen solistisch und als Chor von diesem Genre ab und transportieren uns in neue Höhen des Frauen – Chor – Gesangs. Ist das alles noch Volksmusik?
Ist doch wirklich egal – Jazz war es aber auch nicht wirklich, bis auf einige rhythmische Andeutungen und Improvisationen der Bläser.
Nein, es war einfach Musik, die die Fantasie anregen soll, zum Mitmachen und Mitdenken auffordert und wir so mit der „Band“ neue Ufer des Musikhörens erreichen.
Alpine Klänge werden in Takt- und Klangfolgen zu weltmusikalischen Fragmenten, dann geht das Ganze auf wundersame Art und Weise zu skandinavischen Liedern und afrikanischen Klang- und Vokalandeutungen über.
Eine große Entdeckungsreise für uns als Publikum, tolle Musik, die sich auch aufgrund der wunderbaren Akustik der evang. Kirche in Bad Ischl so schön entfalten kann und so das Auffinden der neuen Hörgewohnheiten sehr erleichtert.
Nichts für den Alltagsgebrauch und den schnellen Konsum, aber wir essen ja auch nicht jeden Tag ein schweres T-bone Steak – oder??
meint Roland Holzwarth
Schweizer Ensemble gab Konzert in der Kirche
Einheit von Alphorn & Stimme
Klassisch - flokloristisch - weltmusikalisch muteten die Klänge des "Alpensturms" von Hanns Kennel mit seinen Alphörnern und dem Obsigänt Vocal Quartett an. Die Klänge des Schweizer traditionsintrument verschmolzen beim Jazzfreunde-Konzert in der evangelischen Ischler Kirche zu einem ganz eigenen Klangteppich. Der Abend war ein weiteres Konszert des Schweiz-Schwerpunktes 2015 der Ischler Jazzfreunde.
Manfred Madlberger - Ischler Woche, 24.06.2015