23.07.2010
Toscana Congress Center - Gmunden
ORF-Aufnahme (7)
Kooperation mit den Salzkammergut-Festwochen (10)
Al Di Meola: guitar (USA)
Kevin Seddiki: 2nd guitar (F)
Peter Kaszas: drums (HU)
Der Meister der schnellen Finger
Als Meister der schnellen Finger, Mann der vielen Stile oder als Partner von Jazzgrößen wie Pianist Chick Corea, kennen Al Di Meola viele, spätestens seit den 70er Jahren. Sein Geburtsdatum mögen nur die passioniertesten seiner Fans kennen. Oder jene, die in der Pause einen Blick ins Programmheft warfen. Es ist der 22. Juli 1954, Grund genug für das Publikum, die zweite Hälfte des Konzerts mit einem nachgereichten „Happy Birthday“-Ständchen zu beginnen. Al Di Meola lächelt überrascht, aber irgendwie doch nicht ganz. Und dankt, indem er, wie schon im ersten Teil des Abends, staunen lässt.
Mit dem unsäglichen Tempo und der Raffinesse seiner Finger, mit der gelassenen Selbstverständlichkeit des Profis, den nichts aus der Ruhe bringen kann, nur er sein Publikum, wenn er die Stimmung anheizt, wie vor allem im ersten Teil des Abend, teils mit menschlicher Verstärkung durch Kevin Seddiki (Gitarre) und Peter Kaszás (nie zu übermächtig an den Drums), teils mit elektronischer Verstärkung, der es in dem Maß mitunter gar nicht bedurft hätte.
Rocker und Träumer
Es ist gewiss eine Frage der eigenen Stimmung, ob man eher Al Di Meola, dem schmissigen Jazzrocker verfällt, der es lässig grooven lässt, dabei ein Feuerwerk verschiedenster Rhythmen entzündet. Oder Al Di Meola, dem melancholischen Balladen-Jazzer, der in sich versunken unplugged an der Gitarre über das Leben sinniert, seinen Melodien freien Lauf lässt, als würden sie ihm gerade einmal so passieren, sich wie von selbst ihren Weg bahnen - ein wenig wie das Leben. Echter, authentischer, ehrlicher wirkt fast Letzteres.
Das Publikum – die Reihen sind bis auf den letzten Platz gefüllt, glücklich, wer noch einen Stehplatz ergattern konnte – liebt ihn für beides, und bekommt beides, in ausgewogener Mischung.
Ohne Standing Ovations und folgenden Zugaben lässt man die Legende nicht ziehen, darunter ein Solo, das fast zum Schönsten des Abends zählt.
Karin Schütze: OÖN - 26. Juli 2010
In aberwitzigem Tempo fliegen seine Finger über die Saiten
Al Di Meola verblüffte mit Liebeserklärung an Tango und Piazzolla bei den Salzkammergut Festwochen Gmunden
Von Diego Maradona heißt es, er habe als Heranwachsender seinen Fußball mit ins Bett genommen. Vom Ballesterer- zum Gitarrengott, drängt sich der Verdacht auf: Al Di Meola wird wohl nächtens sehr oft mit seiner Klampfe gekuschelt haben. Nach dem virtuosen Spiel, dargeboten Freitagabend im Gmundner Toscana Con- gress, jubelte das Publikum. „Unwahrscheinlich“, seufzte ein Gast überwältigt. Doch auch knorriger Salzkammergut-Charme fasste das Erstaunen in Worte: „Wenn's z'vü is, mog i des a net.“
Schneller fast, als das Ohr mithören kann
Ja, wie in Worte fassen, was da über die Salzkammergut Festwochen Gmunden hinwegbrauste (nebst draußen einem erfrischenden Gewitterregen)? Al Di Meola, gebürtiger Italiener und in New Jersey aufgewachsen, bearbeitete mit aberwitzigem Tempo seine Gitarre. Seine Finger fliegen über die Saiten, schneller fast, als das Ohr mithören kann.
Erfrischend auch der trockene, fast britische Humor des US-Sozialisierten. Seine Hommage an den großen Astor Piazzolla kommentiert er mit „geschrieben von Lady Gaga“. Nein, die läppische BH-Wechslerin, Frau Gaga, hat natürlich mit dem Ganzen nichts am Hut. „Just joking“, beruhigte Di Meola. Es scheint fast, als würde er immer noch abgefahrenere Soli ausprobieren, um seine Grenzen auszuloten. Aber die Kunst dieses Mannes ist schlicht grenzenlos.
Im saloppen Ami-Slang erwähnt Di Meola: „I just had birthday.“ Das bringt ihm zu Beginn der zweiten Hälfte ein spontan vorgetragenes Geburtstagsständchen des Publikums ein. Ein großartiger Abend.
Christian Pichler: Neues Volksblatt - 26. Juli 2010
Salzkammergut-Festwochen: Von der Party auf die Bühne
Nahezu unermüdlich begeisterte Al di Meola, der als schnellster Gitarrist der Welt gilt, im ausverkauften Toscana Congress Gmunden sein Publikum. Und das, obwohl er nur wenige Minuten zuvor direkt von München kommend, auf die Bühne eilte. Er feierte in München seinen 56. Geburtstag und kam auf Grund der heftigen Niederschläge in Zeitstress. Ein spontanes Geburtstagsständchen aus dem Publikum ließ den Italo-Amerikaner schmelzen. Mit dem jungen Ungarn Peter Kaszas am Schlagzeug sowie Kevin Seddiki an der Gitarre ergänzten sie sich zu einem prächtigen Trio. ...
Plöchl: OÖN - 26. Juli 2010
Nicht von dieser Welt: Al Di Meola live in Gmunden
Zu Beginn der Salzkammergut Festwochen konnten die Veranstalter diesmal gleich mit einem exklusiven Konzertereignis der besonderen Art in den Toscana-Congress locken: Al Di Meola, der als “schnellster Gitarrist der Welt” gilt, lockte mit seinem aktuellen Musikprogramm “New World Sinfonia” in das restlos ausverkaufte Kongresszentrum. Und die Show, die die glücklichen Ticketbesitzer hier geboten bekamen, war jeden Cent wert: Rock, Jazz, Latin und World Music in einem virtuosen Gitarrenspiel der Extraklasse. Von vielen als einer der besten Gitarristen der Welt bezeichnet, führte Meola über zwei Stunden lang die Zuseher durch eine Welt voller krasser Stil- und Tempowechsel. Manchmal leiser. Manchmal etwas lauter. Manchmal mit Synthiziser. Manchmal ohne. Doch nie langweilig. Der überaus sympathische Italo-Amerikaner, der mit seiner schnellen Griff- und Spieltechnik neue Maßstäbe für die Musik generell setzt, lieferte eine Show ab, die sich gewaschen hat. Die Spielfreude war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben und so gab es an diesem Abend vier Zugaben für das dankbare Gmundner Publikum. Seine unglaubliche Mischung aus schnellem funky Jazz, virtuosen Rock à la Jimmy Hendrix und verträumter, melancholischer spanischer Weltmusik tat meinem Musikherzen mehr als gut. Erfrischend. Anders. Mehr als atemberaubend. Jimmy Page und Jimmy Hendrix in Ehren…aber wenn es um die Schnelligkeit und vor allem um die Genauigkeit bei den Riffs geht, kann da wohl niemand mithalten. Eine exakte und perfekt arrangierte Passion, die sich in den Begeisterungsstürmen des Publikums an jenem Freitag, 23. Juli 2010 widerspiegelt. Es gab Standing Ovations. Minutenlang! Ich stand natürlich auch und applaudierte einem Virtuosen, der mit seinen beiden Hilfsmusikern (Schlagzeug und Gitarre) zwei Stunden lang Gmunden in Ehrfurcht und Staunen versetzte.
Al Di Meola: Musikfans aufgepasst – Ein Geheimtipp der Sonderklasse. Unbedingt ansehen. Unbedingt!
by Andreas Huber: Juli 24th, 2010
Intendantin Jutta Skokan, Gitarrist Al di Meola, „Jazzfreund“ Emilian Tantana
Al Di Meola live in Gmunden
ON STAGE mit Marlene Schnedl
Al Di Meola, der Weltklassegitarrist aus den USA, riss am 23.7.2010 sein Publikum in Gmunden zu Begeisterungsstürmen hin. Im ausverkauften Toscana Congress zog er mit seinem Trio alle Register seines Könnens. Technisch brillant und voller Idee zelebrierte er gleichsam seine Musik. Marlene Schnedl präsentiert die Höhepunkte dieses Konzertabends.