19.05.2004
PKS - Villa Rothstein, Bad Ischl

Eine Veranstaltung im Rahmen des Festivals "Shake the  Lake" in Kooperation mit den Jazzfreunden Bad Ischl

David Gazarov: piano (AZ/D)
Alexander Meik: bass (A)
Philipp Kopmajer: drums (A)
Jessica Vigneault: piano + vocals (CA)
Clemens Vogler: piano (A)

Markus Brandl: piano (A)
Richie Loidl: piano (A)
Johnny Schütten: piano (A)

"Swing when you begin!"
Feine Stimme und flinke HändeWürdiger Auftakt des heurigen „Shake the lake“ Festivals in der Ischler PKS Villa
Hausherr Mag. Jörg Schausberger öffnet für musikalische Soirees nicht allzu oft die Pforten seiner der kritischen Wissenschaft verschriebenen Villa. Für „Johnny’ Jazz Night“ war es wieder mal soweit.
Der Titel ist Hinweis auf die Gastgeberfunktion des Pianisten Johnny Schütten aus dem benachbarten St. Wolfgang und gleichzeitig Mitinitiator des oben genannten Festivals.
Gemeinsam mit Schausberger und den Ischler Jazzfreunden initiierte dieses Team einen schönen Jazzevent mit dem Pianisten David Gazarov und der kanadischen Vokalistin Jessica Vigneault. Im bekannten stilvollen Rahmen der PKS Villa vor den Toren Bad Ischl zelebrierten die Musiker gemeinsam mit zahlreich erschienener „in – crowd“ einen federleichten Jazz-Abend. Genauso stellt man sich dezente und gepflegte Clubmusik vor. Es überwog Schönklang und Harmonie und wohldosierte Dramatik. Der Alleskönner Gazarov war mit seiner kongenialen Partnerin Vigneault und den Begleitern Alexander Meik – b und Philipp Kopmajer – dr oft weit weg von störender Avantgarde und ziemlich nahe am hochgradigen Classic – Jazz. Im Kontext mit den genannten Musikern kann sich Gazarov getrost an die ganz großen Komponisten heranwagen. So reichte das dargebotene Material vom großen Thelonious Monk über Horace Silver bis zum Allergrößten Miles Davis. Gazarov kann natürlich auch an diesem Abend alle Möglichkeiten eines gut gestimmten Flügels bestens nutzen und genießt es sichtlich, das ganze Repertoire des Mainstream – Piano durchzuexerzieren. Dabei ergänzt die feine Sängerin Jessica Vigneault mehr als kongenial. So nach dem Motto „junge Dame interpretiert die Standards ihrer Eltern“ zeigt die franko – kanadische Vokalistin aus Montreal die ganze Bandbreite eines guten „female jazz vocalist“ auf. Sie interpretiert die Standards spirituell, durchaus auch mit einer Portion Sinnlichkeit, mit großer Sanftmut und einer kleinen Brise Soul. Wenn sie demnächst einen romantischen Abend auf höchstem musikalischem Niveau planen, würde ich dieses Quartett einladen. Denn diese Musik eignet sich auch gut zu feinem Geplaudere im Hintergrund. So ist das eben mit der leichten Muse.
Roland Holzwarth - Bad Ischler Rundschau 26.5.2004

  • DavidGazarov-JessicaVigneault_RolandHolzwarth