23.03.1995
Aula der Tourismusschule - Bad Ischl


Jack Walrath: trumpet (USA)
Dean Bowman: vocals (USA)
Dave Fiuzcynski: guitar (USA)
Hilliard Greene: bass (USA)
Cecil Brooks III: drums (USA)

Erinnerungen und Überraschungen
Der Trompeter Jack Walrath hat schon die ganze Jazz-Moderne durchspielt. Mit seinem Quintett „Masters of Suspense“ lieferte er am Donnerstag in der Aula der Bad Ischler Fremdenverkehrsschule ein Konzert ab, das zweifellos zu den besten Erinnerungen dieser Jazz-Saison gehören wird
Als einziger Weißer seiner „Masters of Suspense“ spielt er eine schwarze Musik, in der sich die gesamte Moderne widerspiegelt. Im Sinne des Bandnamens ist das musikalische Geschehen ein ununterbrochener Ablauf des Unerwarteten, Überraschenden und stets von immenser Spannung getragen.
Mittelpunkt seiner musikalischen Welt aber ist Charles Mingus, bei dem er seine formenden Jahre verbrachte. Zwei Sätze aus der ihm gewidmeten „Hipp- Nosis“- Suite eröffnen den Abend. Das Ensemble ist Melodie und Rhythmus zugleich, ganz im Geiste Mingus‘. Dave Fiuzcynski ist ein neuer Stern der E-Gitarristen mit viel Dynamik, ohne Noise. Beim Schlagzeuter Cecil Brooks III. explodieren alle Stile des heutigen Jazz und seiner Ableger. Greene Hilliard’s Bassvolumen kommt dem von Mingus gleich. Dean Bowman instrumentalisiert seine Stimme mit Gesang, rezitation und Yodeling von zumeist Mingustexten zur zweistimmigen Frontline mit der Trompete.
CHRIS THOMMARK - KRONENZEITUNG - 30. MÄRZ 1995

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Jazz mit Spannung
Jack Walrath verstand es mit seinen „Masters of Suspense“ bei seinem Konzert in Bad Ischl zu überraschen
Jazz ist nicht tot, es kommt nur darauf an, was man daraus macht, könnte man einen Werbeslogan abwandeln. Jack Walrath zählt zu jenen Musikern, die Jazz am Leben erhalten. Mit seiner Gruppe „Masters of Suspense“ begeisterte er in der Aula der Bad Ischler Fremdenverkehrsschule.
Was Walrath in erster Linie gelingt ist die Überraschung. Es gibt keinen Bereich, der für den Trompeter tabu war. Klassischer Jazz ist da zu höre, dann Blues und schließlich auch Rock und Hip-Hop. Und dennoch ist die Linie, auf der sich Walrath sam seinen Kollegen bewegt, nachvollziehbar.
Da ist in jedem Stück eine unglaubliche Dynamik zu spüren, die unmittelbar auf das Publikum übertragen wird. Dann ist es der Spaß am Musizieren, der der Gruppe bei jedem Ton anzumerken ist. Und schließlich ist es die unglaubliche Beherrschung der Instrumente. Nicht nur Walrath, der schon Erfahrungen mit Charles Mingus gesammelt hat, sondern auch Dave Finzcynski (Gitarre), Hilliario Greene (Bass), Cecel Brooks III (Schlagzeug) und der Sänger Dean Bowman sind Virtuosen, die sich auch im Kollektiv wohlfühlen.
A.SAVEL - BISZ. - 30. MÄRZ 199
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