01.12.1995
Festsaal, Bad Goisern

Paul Motian: drums, percussion (USA)
Steve Swallow: bass (USA)
Chris Potter: sax (USA)
Chris Cheek: sax (USA)
Brad Schoeppach (Shepik): gitarre (USA)

  • ChrisCheek_PoulMotianTheElectricBebopBand_RolandHolzwarth

Die Gültigkeit von Spielregeln und Ausdruckskraft des Bebop im Jazz-Heute zu bekunden ist Bestimmung von Paul Motians Electric Bebop Band. Bestens disponiert bewies sie im Festsaal Bad Goisern ihre Kompetenz. Schlagzeuger Motian gibt ohne große Gestik aber umso eindringlicher den rhythmischen Puls vor. In den Vordergrund spielt sich Gitarrist Brad Schöppach. Er liefert gestochen scharfe, sehr wohlklingende Harmoniebegleitung und mitreißende Solistik. Mit den stilsicher phrasierenden Tenorsaxophonisten Chris Potter und Chris Cheek bildet er eine kernige Melodiefrontline. Das gibt farbige Bebop Melodik für die Monk-Themen. Veteran Steve Swallow unterlegt klar strukturierte Basslinien mit swingender Dynamik.
CHRIS THOMMARK - KRONENZEITUNG - 7. DEZEMBER 1995
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  • ChrisCheek-ChrisPotter_H_KlausWallner
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Wieder einmal Weltklasse
Im heuer letzten Konzert der Jazzfreunde Bad Ischl wurden wieder Spitzenleuter der Jazzwelt präsentiert. Am Freitag, den 1.12., gastierten die Electric Bebop Band und Paul Motian im neuen Festsaal beim Vereinswirt in Bad Goisern
Bedingt durch eine Flugverspätung der Musiker – Pünktlichkeit hat aber meinen Erfahrungen nach, bei den Jazzfreunden ohnehin keinen sehr hohen Stellenwert – begann der Auftritt mit gut einer halben Stunde Verspätung. Dies hatte den Vorteil sich von der Professionalität der Musiker und des Technikers Wilfried Schnöll überzeugen zu können. So wurde ab Eintreffen der Musiker bis Konzertbeginn binnen 20 Minuten der Soundcheck vollzogen und das Konzert konnte ohne weitere Probleme starten.
Was aber dann zu hören war, gehörte wirklich zum Feinsten. Die Band machte ihrem namen alle Ehre und spielte viel großartige Stücke von Thelonious Monk. Auffallend die Zurückhaltung des „Leaders“ Motian, der lieber seine Musiker im Vordergrund sieht als sich selbst. Aber er hat alles im Griff und steuert mit seinem Schlagzeug das Zusammenspiel der Gruppe. Ob nun beim Spiel am Bass, übrigens besetzt mit Steve Swallow, auf der Gitarre oder an den Saxophonen, es passt jeder Ton. Es stimmt die Kommunikation im abwechselnden Spiel, es passen die Pausen und die gekonnten Rhythmuswechsel. Auch in den langsamen, balladenhaften Passagen kommt keine Langeweile auf, ein wunderbares Konzert.
Es wäre zu wünschen, häufiger solchen Darbietungen beiwohnen zu können, obwohl der Publikumsansturm mit 60 Eintrittswilligen nicht gerade hoch war. Jazz ist eben ein Programm für Minderheiten.
A.SAVEL - BISZ. - 7. DEZEMBER 1995
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