05.03.2020
Jugendzentrum YOUZ, Bad Ischl

Lisa Hofmaninger: Bassklarinette, Sopransaxophon
Alexander Fitzthum: Hammond, Rhodes, Piano
Judith Schwarz: erweitertes Schlagzeug

Junge Jazz-Fachkräfte auf den Spuren von Mingus & Monk
"Mingus without Bass, Monk without Hat" lautete der Titel des Konzerts der jungen Wiener Formation "First Gig Never Happened", die auf Einladung der Jazzfreunde in Bad Ischl gastierte
Einmal im Jahr veranstalten die Jazzfreunde ein Konzert mit jungen heimischen Fachkräften im Ischler Youz. Nun war wieder soweit. Lisa Hofmaninger (Bassklarinette, Sopranosaxophon), Alexander Fitzthum (Hammond, Rhodes, Piano) und Judith Schwarz (erweitertes Schlagzeug) widmeten sich dem Schaffen und den Stücken von Charles Mingus und Thelonious Monk mit neuen, eigenen Arrangements.
Manfred Madlberger - Ischler Woche, 26.03.2020

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Der letzte Auftritt
Wer hätte das gedacht? Nach „First Gig Never Happened“ begann im März auch für die Jazzfreunde eine Zwangspause. Wegen der Corona-Krise musste der Kulturverein alle Konzerte bis Ende Juni absagen oder verschieben. Dafür blieb aber eine junge und talentierte Band aus Niederösterreich lange in Erinnerung. Das Trio „Der erste Auftritt ist nie passiert“ gastierte am 5. März im Jugendzentrum Bad Ischl und überraschte mit Frische und einem eigenen Still. Für Lisa Hofmaninger (Bassklarinette und Sopransaxophon), Alexander Fitzthum (Hammond, Rhodes und Piano) sowie Judith Schwarz (erweitertes Schlagzeug) sind die Zeiten schon immer turbulent gewesen. Eine Autopanne verhinderte ihren ersten Auftritt vor einigen Jahren. Die jungen Menschen gewannen aber an Mut, Selbstsicherheit und Zuversicht. Das Trio nahm eine CD vor zwei Jahren auf und präsentierte dieses Programm im März auch dem Publikum in Bad Ischl. Zum Großteil umfasste das Konzert eigene angepasste Musikstücke über Themen von Charlie Mingus und Thelonious Monk sowie eine Komposition von Alexander Fitzthum, welche Monk gewidmet wurde. Und auch wenn der erste Auftritt des jungen Trios nie passiert ist, war sein letzter Auftritt vor der Corona-Krise wohl etwas Bedeutendes, Wichtiges und nicht zuletzt Interessantes. Wieder einmal ermöglichten die Jazzfreunde Bad Ischl jungen und noch nicht so bekannten Künstlern einen Bühnenauftritt vor ausgewähltem Publikum in schweren Zeiten für die Kultur. Respekt!
Mag. Yuliya Atzmanstorfer
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Jazz-Konzert 2020
Organisiert und unterstützt von den „Jazzfreunden Bad Ischl“ konnte auch heuer wieder ein Schulkonzert über die Bühne gehen. Am 6. März spielte das Jazz-Trio „First Gig Never Happend“ im Musiksaal des Gymnasiums Bad Ischl. Die drei jungen, talentierten österreichischen MusikerInnen Lisa Hofmaninger (Sopransaxophon, Bassklarinette), Judith Schwarz (Schlagzeug, Percussion) und Alexander Fitzthum (Klavier, Rhodes Piano, Hammondorgel) stellten insgesamt vier Jazz Standards von Charles Mingus und Thelonious Monk vor, welche sie in ihrer äußerst virtuosen und eigenwilligen Musiksprache interpretierten. Neben den an sich schon außergewöhnlichen Melodieinstrumenten Bassklarinette und Sopransaxophon fanden auch Klangschalen aus Istanbul ihren Einsatz, genauso wie Haken, um die Saiten des Klavieres zu verzerren. Die Anwendung weiterer ungewöhnlicher Spieltechniken, wie das Zupfen der Saiten des Klaviers mit den Fingern oder das mikrotonale Musizieren auf einem der Keyboards, zeugten von überschäumender Kreativität und Experimentierfreudigkeit. Die musikalischen Themen mündeten in ausgedehnte, zum Teil dialogisch gestaltete Improvisationen, bei denen alle Instrumente gleichberechtigt zum Einsatz kamen.
Für uns Schüler war dieses Konzert spannend, da wir außergewöhnliche Instrumente live zu Gehör bekamen, auf der anderen Seite aber akustisch relativ herausfordernd, da wir teilweise mit uns völlig fremden Klängen konfrontiert wurden. Beeindruckend waren auf alle Fälle die Professionalität und Virtuosität dieser jungen Musiker.
5B-Klasse, BG Bad Ischl
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Jazzkonzert im Ischler „YOUZ“ von mit „First Gig………happenend“
Einmal ist „Nomen“ nicht gleich „Omen“  - am vergangenen Donnerstag hat das mit dem Auftritt von „F.G.n.h.“ doch tatsächlich funktioniert und das Programm rund um die „M und M“ (Mingus und Monk“) wurde im (für mich immer noch gewöhnungs-bedürftigen“)  YOUZ präsentiert.
Und junge Leute müssen spielen und laufende „Gig“ – Erfahrungen sammeln – jawohl!!  Diese Live-Erfahrungen können einfach durch nichts ersetzt werden. Und kaum jemand wird in der Jazzszene als „Großmeister“ geboren. Wie war das doch mit dem „Übung ……-er“!
Die Versuchsanordnung für diesen Abend war interessant und spannend zugleich – Reanimation für die ganz großen Legenden Mingus und Monk (für mich ab jetzt die „M und M“) war angesagt. Man versucht sich nicht  zuerst an „3000ern“ sondern da braucht es gleich den Himalaya.
Warum diese hoffnungsvollen „Kids“ sich gleich der Dojens der Jazzstandardliteratur annehmen, bleibt ihr Geheimnis!
Auf jeden Fall ist die Reinterpretation von „M und M Standards“ wie „Pork Pie Hat“ oder „Round Midnight“ mutig bis frech, aber gleichzeitig nie ohne den Respekt vor den Großmeistern.
So kommen auch in der Tat spannende Neudeutungen heraus. Die großen Songsongzyklen von den beiden Unsterblichen  hört man immer wieder durch, aber die Neuinterpretation der Klassiker  hat schon etwas. Wobei die „Neudeutungs – Klasse“ des Trios nicht ganz homogen daherkommt an diesem Abend.
Hofmaninger spielt sich für mich an der Bassklarinette noch am sichersten durch das Repertoire und ihre mutige und selbstbewusste Neudeutung der Klassiker ist für mich gewagt bis erfolgreich.
Von Alexander Fitzthum hätte ich doch mehr mehr an Hammond – Spielereien erwartet, hört man doch dieses Instrument viel zu wenig und liebt es deswegen umso mehr wie ich. Die begleitenden Akzente und die solistischen Exkursionen am Fender Rhodes gleichen dieses kleine subjektiv empfundene Manko doch durchaus aus.
Zu Judith Schwarz am „extended drum set“ – was soll ich als früherer Musikschul – Schlagwerkschüler da schreiben? Ihr hättet es einfach selbst hören und vor allem „sehen“ müssen, um einen passenden Eindruck gewinnen zu können. Für mich war es dann doch ein gewagter Umgang mit Drum – Techniken und Rhythmus Patterns der klassischen Jazz – Drum – School. Die Bandbreite reichte von genial bis „leicht daneben“ – da war alles möglich!
Resümee: Netter Jazz Nachwuchsabend so frei nach dem Motto: „Give young kids a chance“, aber als eingehörter „Best Ager“ wie ich hört man manchmal doch lieber gleich die „Alten Meister“  - der naheliegende Vergleich mit dem Rotwein  hinkt natürlich etwas
meint
Roland Holzwarth
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