Donnerstag, 14.10.2021
Landesmusikschule, Bad Goisern
Aki Rissanen: piano (FI)
Antti Lötjönen: bass (FI)
Teppo Mäkynen: drums (FI)
Feine Nordic Jazz Emotion in der LMS Bad Goisern!
Das Aki Rissanen Trio verzaubert die BesucherInnen und entwickelt das geeignete Serum gegen Herbst- und Covid Müdigkeit.
Musik, aber hier vor allem der Jazz (wie „abgenudelt“ ist dieser enge Begriff eigentlich?!?) kann seine/eine eigene musikalische Empathie entwickeln und entfalten, dazu braucht’s aber durchaus die richtigen Rahmenbedingungen.
Dazu gehört durchaus auch die geeignete Location - (im weiteren Salzkammergut noch immer so etwas wie Mangelware - aber es kommt ja die „Kulturhauptstadt 2024!!??).
Der Saal in der Goiserer Landesmusikschule mit „seinem“ bestens performenden Flügel ist aber mehr als „Lückenfüller“. Dazu kommt noch das bestens eingestimmte und eingeübte Publikum … und diese Combo aus dem Hohen Norden.
Allgemeinhin gelten ja die „Nordlichter“ wie das Aki Rissanen Trio als abgeklärt bis kühl (der Begriff „cool“ ist in diesem Zusammenhang zu „verbraucht“). Aber dieses Trio rund um Pianist Rissanen zeigte innerhalb einiger Takte, wie schnell sich Vorbehalte gegenüber den „Nordmännern“ in musikalischen „Feinstaub“ auflösen können, entsprechend diffundieren und sich innerhalb einiger Stücke zu mehr als strahlenden „Jazz – Sternen“ verwandeln. Das grenzt schon fast an nordische Mystik.
Bestens eingespielt (bei dem langen gemeinsamen musikalischen Engagement kein Wunder), klassisch geschult und doch mehr als vertraut mit der jazzeigenen Rhythmik und dem groovigen Teamflow. Mit anderen Worten ein kongeniales und solidarisches Gefüge, das keinerlei persönliche Prioritäten und solistische „Gschompanaderln“ zulässt.
Im Gegenteil der großartige Pianist Rissanen kennt seine kompositorischen und stilistischen Sicherheiten am Flügel viel zu gut, um „Revierängste“ zu bekommen.
Nein, er fördert vielmehr mit seiner performenden Grandezza und dem „Klavier – Jazz – Komplettpaket“ die musikalischen Aktivitäten seiner Compagneros.
Besonders Drummer Teppo Mäkynen nutzt diese Freiräume für eine derart feine Drum – Performance, dass sogar „Konzert Routiniers“ wie ich ins staunende Zuhören verfallen. Seine sparsame und gleichzeitig antreibende Spielweise war an diesem Abend etwas ganz Besonderes. Schon lange keine so spannende „Fell und Stick Performance“ mehr gehört – phantastisch!!
Diese Rhythmusvorstellung ist natürlich nur das absichernde Bassspiel von Antii Lötjönen möglich!
Ich könnte über dieses großartige und spannende Konzert noch einige Seiten füllen, würde aber „meine“ LeserInnen verlieren!
So bleibt nur großes Lob für das Engagement der Jazzfreunde und die Aufforderung zur Wiederholung solcher Abende
meint Roland Holzwarth - Oktober 2021
Mit freundlicher Unterstützung des Finnland-Instituts in Deutschland