Donnerstag, 15.07.2021
Backstage - Bad Ischl
Video
"BEETHOVEN WALKIN´"
Thomas Nöttling: piano

Gerhard Graml: bass
Klaus Zalud: drums

  • GerhardGraml_RolandHolzwarth
  • KlausZalud_RolandHolzwarth
  • ThomasNoettlingJazzTrio_EmilianTantana
  • ThomasNoettling_RolandHolzwarth

Klavierklänge für die Sommernächte – das Thomas Nöttling Jazz Trio lieferte dazu bei ihrem Ischler Konzert die gekonnt musikalisch dezente „Ausleuchtung“!
Schon wieder Beethoven, schon wieder ein Versuch der x-ten Neuinterpretation mit zeitgenössischem oder gar jazzigem Touch. So ähnlich waren meine Gedanken auf dem Weg in den Veranstaltungsort – ganz im Sinne des Walkings Konzeptes von Nöttling und seinen Leuten.
Und dann war es darüber hinaus auch keineswegs eine laue Summer – Night, sondern es war eher unterdurchschnittlich „cool“ an diesem Abend – wohlgemerkt nur temperaturmäßig, wie sich für mich das Konzert nach kurzer „Aufwärmphase“  zu erschließen begann.
Der Gig von Nöttling und seinen Compagneros Gerhard Graml am Bass und Klaus Zalud an den „Fellen“ war ausgesprochen cool und gleichzeitig „erwärmend“ und das ist wahrlich kein Widerspruch. So empfand ich es und wahrscheinlich viele oder doch alle ZuhörerInnen!  Zumal  die von Nöttling zitierte Davis‘ Coolness  als Gesamt – Leitkonzept eines wunderbaren Klavier Trio abends federleicht funktionierte.

Beethovens Einflüsse auf die Auftragskomposition wurden „artig“ abgearbeitet, die Einflüsse und Gedanken des Altmeisters entsprechend erklärt und vor allem gewürdigt, ….aber dann …
… kam die „Post – Beethoven Konzertphase des Abends.

Nöttling verließ vollkommen freiwillig und gern das manchmal etwas „eng“ sitzende „Korsett“ des Beethoven – Spaziergangs und zeigte mit seinen „Jungs“ routiniert, lustig, sehr animierend und vor allem überzeugend seine Klavier Ambitionen.
Vieles klang in diesem Sinne sehr gelassen, entspannt und doch wieder sehr effektvoll und dynamisch. Dabei stärkten ihm seine Begleiter eindrucksvoll und doch nicht zu bestimmend den musikalischen „Rücken“!
Vor allem bei den Latin – inspirierten Songs kam dann unversehens das vielzitierte Summer – Feeling rüber. Sehr unterhaltsam und doch niveauvoll!
Das Ganze war für mich eine mehr als gelungene „Wiederholungs – Doppelstunde“ zur Festigung des Rufes und der Bedeutung des E – Pianos in der Jazzhistorie.
Schlussendlich war es für mich eine gelungene und vor allem notwendige Hommage an den „Influencer“ des zeitgenössischen Jazz Keith Jarrett!

Die Melodiebögen und Strukturen des legendären „Köln Concerts“ eines ganz Großen des Jazz aus dem Jahre 1975 begleiteten mich noch lange durch die Sommernacht – heute Abend (bei 14 Grad Außentemperatur am 18. August) wurde ich durch das Schreiben dieses Textes animiert, mir diese CD nach vielen Jahren/Jahrzehnten „Hörpause“ wieder mal anzuhören – auch allein aus diesem Grund bin ich für ein tolles Konzert dankbar
Meint
Roland Holzwarth

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