Donnerstag, 25. April 2024
Festsaal - Bad Goisern

Konzert im Rahmen der Kulturhauptstadt 2024
Premiere
ORF-Aufnahme (24)

Roberto Magris: piano (I)
Florian Bramböck: alto & baritone sax (A)
Tony Lakatos: soprano & tenor sax (H)
Lukáš Oravec: trumpet & flugelhorn (SK)
Rudi Engel: bass (D)
Gašper Bertoncelj: drums (SLO)

  • Europlane_HerbertHoepfl

Jazz im Geist Europas: Roberto Magris
Pianist Roberto Magris und "Europlane for Jazz" im Rahmen des Kulturhauptstadt-Programms 2024 in Bad Goisern
Auch der Jazz ist vertreten im Programm "Kulturhauptstadt Europas Bad Ischl Salzkammergut 2024": Die Jazzfreunde Bad Ischl unter dem rührigen Obmann Emilian Tantana haben heuer einige hochkarätige Spezialprojekte programmiert: Am 25. April spielte im Festsaal Bad Goisern der aus Triest stammende Pianist Roberto Magris auf.
Mit seinem Europlane Orchestra schlug Magris schon in den 1990er Jahren Brücken zwischen Ost- und Westeuropa. Mit der Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukraine scheint das Thema wieder aktuell zu sein, weshalb Magris nun das "Europlane for Jazz"-Projekt auf die Beine stellte: Mit dem slowakischen Trompeter Lukáš Oravec, dem ungarischen Saxofonisten Tony Lakatos, dem österreichischen Saxofonisten Florian Bramböck, dem deutschen Bassisten Rudi Engel und dem slowenischen Schlagzeuger Gašper Bertoncelj hatte er herausragende Musiker um sich geschart, um auf klingende, kreative Weise den paneuropäischen Geist zu beschwören.
"On stage" 27. Mai 2024, 19:30 Uhr
Gestaltung: Christian Bakony
  • GasperBertoncelj_H_HerbertH
  • RobertoMagris_H_HerbertHoepfl
  • RudiEngel_H_HerbertHoepfl
  • TonyLakatos_H_HerbertHoepfl

Jazz in der Europa-Kulturregion
Der rührige und sehr engagierte Verein „Jazzfreunde“ Bad Ischl unter der Leitung von
Emilian Tantana kann mit einige bemerkungswerte Projekten im Zuge der Kulturhauptstadt Bad Ischl/Salzkammergut aufwarten. Ein Projekt war Ende April, einige folgen noch im Laufe dieses speziellen Kulturjahres.
Umrahmt von der Radio Jazz Research Fachtagung zum Thema „Jazz in den europäischen Medien“ standen am 25.04. Roberto Magris und sein Projekt „Europlane for Jazz“ und am 26.04. The Upper Austrian Jazz Orchestra mit der Uraufführung "SaltChamberMusic for Jazz Orchestra" im Festsaal der wunderschönen Ortes Bad Goisern am Programm.
Der italienische Jazzpianist Roberto Magris setzte sich schon in den 1990er mit seinem Europlane Orchestra mit dem Thema Ost- und Westeuropa auseinander. Mit der Pandemie und Russlands Angriff auf die Ukraine wurde das Thema musikalisch runderneuert und das „Europlane for Jazz“-Projekt entstand.
Mit dem slowakischen Trompeter Lukáš Oravec, dem ungarischen Saxofonisten Tony Lakatos, dem österreichischen Saxofonisten Florian Bramböck, dem deutschen Bassisten Rudi Engel sowie dem slowenischen Schlagzeuger Gašper Bertoncelj könnte Magris auf ein echtes, europäisches Ensemble verweisen, um auf klingende, kreative Weise den paneuropäischen Geist zu beschwören.
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Herbert Höpfl – CONCERTO Nr.3 / 2024
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Roberto Magris ‘Europlane for Jazz’ in Austria
By on Roberto Magris, Europlane for Jazz
(Bad Goisern, Austria. Part of European Capital of Culture programme. 25 April 2024. Review by Oliver Weindling)
  As part of the celebrations of European Capital of Culture in Bad Ischl and the Salzkammergut region, the beautiful Austrian equivalent of the Lake District, pianist Roberto Magris from Trieste brought together an international group of like-minded musicians (or “long-standing friends”, as he called them) to join his “Europlane for Jazz” ensemble.
 The strong local Jazzfreunde of Bad Ischl, led by Emilian Tantana, which regularly programmes throughout the year, had taken advantage of the situation to arrange two nights of new commissions, celebrating international collaborations with Magris, and, on the second night, the heritage of salt with the local Upper Austrian Jazz Orchestra.
 Magris proudly told us that his band came from different Central European countries – Florian Bramböck from Austria on alto & baritone sax, Tony Lakatos from Hungary on soprano & tenor sax, Lukáš Oravec from Slovakia on trumpet & flugelhorn, Rudi Engel from Germany on bass, and Gašper Bertoncelj from Slovenia on drums. Pointedly, he said that he was from Trieste, not Italy, reflecting the city’s multicultural influences (Italian, Austrian, Jewish, Slovenian and Croatian). That is perhaps why he has been a great bridge builder across borders, going back to Iron Curtain era, and can forge an ensemble which shows the individuality of all its members as well as people who listen well and collaborate.
 That is perhaps what makes this band so appropriate in a European context. Its joyousness and positivity show how jazz can be lifted by these multinational elements, rather than be too inward looking. This was clearly shown by some of the tunes’ titles, such as “A Message for a World to Come”, which had a strong poetic introduction, in both English and German. It encouraged us to look forwards positively, with the bass soloing behind the words, on “Something to Say from EU (You)”. And a packed enthusiastic audience responded accordingly. If only some of the European nay-sayers had been there?
 The Europlane band had started solidly but was immediately lifted by a solo from Lakatos, who was unrushed against the energy of the rhythm section. It seemed to encourage the best of the others. Throughout, space was given for soloing of the band members, be it Bramböck skittering up and down for his alto, or the energy of Oravec’s trumpet and flugel solos, allowing the band to play off each other. And not least Magris’s own arranging and soloing.
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„Wahlempfehlung“ für die jazzmusikalische Europlane – Partie (nicht Partei) von Roberto Magris.
Nach dieser fulminanten Konzert – Werbe – Veranstaltung der Ischler Jazzfreunde ist die Entscheidung klar. Der Triestiner Roberto Magris zeigte Wochen vor dem desaströsen European – Song – Contest, dass es eine wunderbare Musik – Interpretation eines friedvollen und geeinten Europas geben kann und musss.
Hat die Eurovision – Fangemeinde Tage später in Malmö eine nicht ganz friktionsfreie Mega – Musik – Party abgefeiert – haben wir alle im Festsaal Bad Goisern nicht weniger losgelegt, allerdings auf einen ganz eigenen und anderen Feier-Modus.
Magris ist Musik – Europäer der ersten Stunde und nebenbei anerkannter Maestro, so war es kein Wunder, dass eine „Europa – Auswahl“ von befreundeten und geschätzten Musikern seinem Ruf folgten.
Diese „Jazz – G6 – Konferenz“ wurde in der Tat zu einem fulminanten Fest des zeitgenössischen Jazz mit großem qualitativem Anspruch und noch viel mehr europäischer Message. So wurde das Konzert zu einem musikalischen Gipfeltreffen unter der Regentschaft von Roberto Magris. Dazu gehören selbstverständlich keinerlei egoistische Interessen der Teilnehmer aus diversen europäischen Ländern zum musikalischen Vordrängen oder Wichtigtun – was den großen Erfolg erst ermöglichte, war das Bemühen der Musiker  um das Gemeinsame.
Die große Individualität wurde trotz fulminanter Solo Vorträge ganz bewusst in das Bestreben um die Botschaft des europäischen Jazz eingebettet. Gerade das zu hörende große Können kann auch zu Selbstreduktion im Sinne des großen Ganzen funktionieren. Daher nehme ich auch ganz bewusst keine einzelnen Musiker heraus, alle waren mehr als gut, aber gerade als Ensemble exzellent.
Ich danke (auch in Eurem Sinne!?) Magris für die Verdeutlichung der Tatsache, dass es jenseits des ESC - Glamours und der bitteren Politrealität eine Hoffnung für ein Europa geben muss und wird.
In dem Sinne ist die Botschaft auf ein friedvolles Europa des Veranstalters und der Kulturhauptstadt wie eine Wunderkerze aufgeblüht und hat hoffentlich auch nach dem wunderbaren Konzert noch lange seine Strahlkraft entfaltet.
Das Geld aus Brüssel wurde bestens investiert in ein formidables Konzert – übrigens für mich (ganz subjektiv!!) der bislang beste und Sinn stiftendste Beitrag im Laufe des Wahlkampfes für den Einzug in das neue europäische Parlament.
Die gehörte Musik von Roberto Magris‘ EUROPLANE FOR JAZZ bringt wahrscheinlich nicht nur mich weiter im europäischen Denken, das andere ist erst zu beweisen…
meint
Mag. Roland Holzwarth
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  • RobertoMagris_RolandHolzwarth